Wieder Hopfen in Hopfau

Aber hat der Ortsname Hopfau wirklich den Urspruch im Hopfen und deutet dieser auf einen frühgeschichtlichen Anbau von Hopfen in der im Glatttal gelegenen Aue hin?

Schon 2014 hat der damalige Lehrer Karl Stephan reinste Detektivarbeit in die Recherche über die Wortherkunft des Ortsnamen erbracht.

Für Stephan, der mittelalterliche Geschichte studierte, ist das Thema "Herkunft der Ortsnamen" hochinteressant. Das "kleine Nest Hopfau" müsse im Mittelalter eine große Bedeutung gehabt haben, sagt der Forscher schmunzelnd, da es immer wieder in Verbindung mit einem beachtlichen Gehöft genannt wurde. Die Wurzeln des Ortes lägen mit Sicherheit im fünften bis siebten Jahrhundert nach Christus, beschrieb er. Die erste geschichtliche Erwähnung kam aber erst im Jahr 1085, und zwar in Verbindung mit dem Ritter "Wern de Hophouwa", der in Hopfau ein Ortsadliger war und mehrere Besitzungen besaß.

Die zweite Silbe des Namens "Hopfau" sei eindeutig, so Stephan. Die germanische Bedeutung für Wasserland oder Wiese sei die "Au", auch heute noch am Flurnamen "In der Au" erkennbar. Die Deutung der ersten Silbe ist wesentlich spannender: wenn es nicht der Hopfen ist – der Anbau dieses Doldengewächs fällt erst ins 12. Jahrhundert, vorher baute man Wein an – könnte der Name von einem Tier stammen, dem Wiedehopf oder vom Frosch, damals "hoppe" genannt?

Eine germanische Besiedelung, damals auch in Hopfau, war eine Festung mit 100 Kriegern, denen ein Adeliger vorstand. Solch ein Gehöft hieß damals "hopae". Oder kam der Name durch einen Sippenfürst, namens "Hoppo", der in der Aue seinen Sitz hatte?

Verblüffende Parallelen gebe es zu dem Ort Oppenau, damals "Oppau" geschrieben, das vom germanischen Wort "opher" für Opfer abgeleitet wird. Man könne darüber spekulieren, ob dem früheren Hopfau auch ein Sippenfürst vorstand und der Ort demnach auch ein Opferplatz gewesen war. Weiterhin stellte Karl Stephan in den Raum, dass die erste Silbe auch von "houwe" "große Wiese" und von "huvwe" " Sumpf und Morast" hergeleitet werden könne.

Um die Verwirrung um die Herkunft des Ortsnamens noch zu vergrößern, verlas Stephan eine Aufzeichnung aus dem Schulbericht der evangelischen Volksschule aus dem Jahr 1897, laut dem Schulkinder im September frei hatten, um bei der Hopfenernte mitzuhelfen. Noch 1909 fand in Hopfau ein Hopfenmarkt statt.

Die frühere Gemeinde Hopfau hat nach den Unterlagen des Hauptstaatsarchivs keine Wappen geführt. 1977 wurde ein in Stuttgart ansässiger Wappenkünstler mit der Anfertigung zweier den Regeln der Wappenkunst entsprechender Skizzen beauftragt. Nach dem Vergleich zweier vorliegenden Skizzen entschied sich der Ortschaftsrat für das “redende Wappen” mit der grünen Hopfenranke.

Mehr als Hundert Jahre nach diesem letzten Hopfenmarkt gibt es in der Au wieder einen Hopfenanbau.

Vor dem BLATT WERK wächst dieser zwischen Weg und Bach.

Trotz der Tatsache, dass es Hopfen im Ort erst ab dem 12. Jahrhundert gab, der Ort den Namen Hopfau (früher Hophouwa) aber schon weit über 1000 Jahren hat, ist es schön die mehr als 150 jährige Geschichte des Hopfens hier wieder in der Au aufwachsen zu sehen.

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