Volksritt beim Reit- und Fahrverein
Der Regen am Sonntagvormittag machte dem Reit- und Fahrverein bei seinem Volksritt einen Strich durch die Rechnung. Lediglich 50 Teilnehmer machten sich auf den Weg in das Glatttal. Im vergangenen Jahr waren es noch 102 Pferdefreunde.
Für die Vorsitzende Carmen Reiser und Schriftführer Erich Stahl lag der Grund für die geringe Beteiligung auf der Hand. Der Regen in den frühen Morgenstunden verhinderte eine bessere Beteiligung. Während
der Stallarbeit sei wohl bei den meisten die Entscheidung gefallen, dass bei dem zu dem Zeitpunkt vorherrschenden Regenwetter die Pferde im Stall und der Pferdehänger in der Garage bleiben. Für die ins
Glatttal angereisten Pferdefreunde gab es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Auf die trotzdem unter diesen Gesichtspunkten noch gute Teilnehmerzahl führte die Vorsitzende auf die vielen Stammreiter zurück, die dem Verein die Treue hielten. Während des Starts in der Zeit von neun bis
zwölf Uhr gab es kaum noch Regen. Roß und Reiter fanden auf der rund 20 Kilometer langen Strecke sehr gute Bedingungen vor und kamen auch ohne Zwischenfälle wieder ins Ziel. Die Strecke führte vom Reitplatz über
den Stockwald und das Nießler Tal hinauf auf die Höhe nach Dürrenmettstetten. Über den Kaltenhof ging es Richtung Priorberg. Vom Rastplatz aus genossen die Reiter einen herrlichen Ausblick auf die Schwäbische Alb.
Über Glatt, durch den Wald über die Brunnensteige und die Hacket gelangten die Reiter wieder zum Reitplatz. Viel Lob ernteten die Veranstalter von
den Reitern für die ausgesuchte Strecke. Ärgerlich empfand Carmen Reiser die Tatsache, dass einige Wegweiser
auf der Strecke entfernt und zerstört wurden. Insgesamt 28 Reiter wagten sich anschließend noch in den Jux-Parcours. Bei den neun Prüfungen waren vor allem Geschick und Gehorsam gefragt. Nicht jedes Pferd wollte freiwillig
über die Wippe, rückwärts zwischen zwei Stangen „einparken“ oder ohne Furcht einen Sack mit Blechdosen hinter sich herziehen. Die Aufgaben hatte sich Jugendwart Daniela Mitterdörfer ausgedacht. Als Richterinnen fungierten Tamara
Bielecki und Sigrid Glück. Am besten löste die Aufgaben Heidelore Gerusel aus Glatten, vor Petra Guadagnoli aus Haigerloch und ihrem Mann Lutz Gerusel. Als Belohnung gab es Kraftfutter und Karotten für die Pferde. Mit seinen
66 Jahren war Lutz Gerusel der älteste Teilnehmer und durfte wie Ronja Schraivogel aus Tübingen (mit neun Jahren die jüngste Teilnehmerin) einen Pokal mit nach Hause nehmen. Der Pokal an die größte Grupp
e ging an den Marienhof bei Rottenburg mit ihren sechs Reitern. Nachdem nur ein Pokal zur
Verfügung stand hatten sie beim Losentscheid mehr Glück als die „Rennhaflinger“. Nadine Kochsch aus Gunningen bei Tuttlingen hatte die weiteste Anfahrt auf sich genommen und erhielt ebenfalls einen Pokal. Einen ruhigen
Nachmittag erlebten die Ponys. Da fast keine Kinder anwesend waren erlebten sie einen geruhsamen Nachmittag. Auf reges Interesse fiel der Volksritt bei der Einwohnerschaft. Viele machten
einen Spaziergang und schauten sich die majestätischen Tiere aus der Nähe an. Im aufgestellten Festzelt
herrschte reger Betrieb.
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