Nach über 40 Jahren geben die Angelfreunde die Weiheranlagen im Dobeltal auf

Die Angelfreunde Dobeltal werden die gepachteten Weiheranlagen im Dobeltal Ende Oktober dieses Jahres aufgeben und wollen bei der Fischzucht etwas kürzertreten. Die Anlage gilt als „Geburtsstätte“ des im November 1975 gegründeten Vereins. Der Entscheidung gingen viele schwierige und teils emotionale Gespräche voraus.

Vorsitzender Hubert Jeurissen sprach deshalb bei der Hauptversammlung im Sportheim von einem „stürmischen“ Jahr. Vor einem Jahr hatte er den Vorsitz bei den Fischern übernommen. Die Gründe für die einschneidende Maßnahme führte er einerseits auf die sehr erfolgreiche Fischzucht in dem neu gebauten Bruthaus zurück. Da die damit verbundenen Arbeiten anfingen, dem kleinen Verein über den Kopf zu wachsen, musste etwas passieren, führte Jeurissen aus. Die ganze Arbeit wird hauptsächlich von den derzeit acht verbliebenen Aktiven geschultert. Der Verein besteht zudem aus zwei Ehrenmitgliedern und 21 passiven Mitgliedern. Zudem spielte die Natur nicht mehr mit und es gab Probleme mit dem Wasser. Die angekündigte Pachterhöhung von der Familie Steinwand für die Weiheranlagen im Dobeltal sei deshalb im „richtigen Moment“ gekommen um darüber zu beraten, wie der Verein weitermachen wolle. Die Weiheranlage draußen im Dobeltal bezeichnete Schriftführer Rolf Frey als „Geburtsstätte“ des Vereins. In den vergangenen 40 Jahren wurden darin viel Herzblut, Arbeit sowie Geld investiert und eine kleine Idylle geschaffen. Die Beratungen über die weitere Ausrichtung des Vereins seien der Anfang vieler schwieriger Gespräche gewesen, bei denen die Emotionen manchmal überhand nahmen, gestand Jeurissen ein. Letztlich habe man sich geeinigt, den Pachtvertrag nicht zu verlängern und die Pacht am 31. Oktober dieses Jahres zu beenden. Seiner Ansicht nach habe es keinen Zweck, immer zurückzuschauen und in der Vergangenheit hängen zu bleiben. Er ist zuversichtlich, dass die Angelfreunde bei einer guten Kameradschaft und Zusammenarbeit trotz der kleinen Anzahl von aktiven Mitgliedern nach vorne schauen und wieder einen blühenden Verein aufbauen können. Ein wichtiger Grund für die Entscheidung waren auch die Probleme mit dem Wasser. Nach den Messungen und Beobachtungen von Gewässerwart Benjamin Dölker gingen die Wassermengen im Dobelbach weiter zurück. Dölker führte dies auf die geringen Niederschläge zurück. Zudem kritisierte er, dass die Waldbesitzer den Bachlauf mit Totholz verwildern lassen. Durch den Einsatz von schweren Maschinen werde der Bachlauf zudem verändert. Dies hatte zur Folge, dass sich die Wassertemperatur bis auf 16 Grad erhöhte, sich Algen bildeten, eine höhere Bakterienkonzentration zu verzeichnen war und der Sauerstoffgehalt einen absoluten Tiefststand erreichte. Einige Fische litten deshalb an Sauerstoffmangel und es gab Probleme mit dem Wachstum. Angesichts dieser Gründe und des auslaufenden Pachtvertrages wurde im Laufe des vergangenen Jahres der Fischbestand fast zur Hälfte reduziert. Da sich auch der Mitgliederbestand von den Aktiven ebenfalls fast halbiert habe, hatten sich die Angelfreunde entschieden, zu Ostern und zu Weihnachten keinen großen Fischverkauf mehr zu veranstalten. Auch ohne die Weiheranlagen im Dobeltal setzt der Verein weiterhin auf die Fischzucht. Der Schwerpunkt wird dabei auf die Bachforellen gelegt. Im Gegensatz zur Regenbogenforelle darf sie als Besatzfisch für Fließgewässer verkauft werden. Die schneller wachsenden Regenbogenforellen sind hauptsächlich für Seen und Weiheranlagen und für den Eigenbedarf bestimmt. In den Weiheranlagen im Dobeltal, den beiden Weihern bei der Familie Schaible, dem Weiher beim „Seehotel“ und im Bruthaus tummelten sich zum Jahreswechsel insgesamt rund 17000 Bach- und Regenbogenforellen verschiedenen Alters. Durch den „Abverkauf“ wurden Fische in Geld umgewandelt und ein sehr guter Gewinn erzielt, so Kassier Josef Fogel. Zudem sank dadurch der Bedarf an Fischfutter und reduzierte die Kosten. Am Ende des Jahres konnte er einen ansehnlichen Gewinn ausweisen. Ortsvorsteher Albert Beck wünschte den Fischern bei der Fischzucht „gutes Gelingen“ sowie eine gute Kameradschaft und einen guten Zusammenhalt. Mit einem Geschenk bedankte sich der Vorsitzende Hubert Jeurissen bei einigen passiven Mitgliedern für ihr Engagement im Verein. Sie wären immer mit vorne dabei wenn es darum gehe, mit anzupacken und wenn „Not am Mann“ sei.

Rückblicke


Startseite
Die Ortschaft
Kalender
Dorfplatz
Vereine
Wirtschaft
Institutionen
Touristik/Reise
Links
Kontakt

Hopfau

online