Rückblicke
Hans Steinwand für 50 Jahre Organist ausgezeichnet
Für 50 Jahre Dienst als Organist wurde Hans Steinwand vom Verband der evangelischen Kirchenmusik in Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Ehrung wurde vom Bezirkskantor Reinhard Bauer aus Schramberg überreicht. Den Glückwünschen schlossen sich Pfarrer Christoph Knoke und Tobias Klautke vom Kirchengemeinderat mit einem Geschenk an.
Im Rahmen eines Abendgottesdienstes wurde das 50-jährige Orgeljubiläum von Hans Steinwand gefeiert. Tobias Klautke als Laienvorsitzender vom Kirchengemeinderat ließ das
vergangene halbe Jahrhundert kurz Revue passieren. Mit großem Engagement und viel Freude versehe Hans Steinwand seinen Dienst. Als 17-jähriger hatte er das Orgelspielen in Hopfau begonnen und blieb der Kirchengemeinde auch treu, als er
in Sulz wohnte. Wahrscheinlich habe er es sich im Januar 1959 selbst nicht vorstellen können, dass er
dieses Amt einmal 50 Jahre lang ausüben werde. Während seiner Amtszeit arbeitete er mit fünf verschiedenen festen Pfarrern zusammen. Nicht zu vergessen seien die vielen Vikare und Pfarrer in den jeweiligen Vakaturen sowie sein
harmonisches Zusammenspiel mit all den Gastpfarrern und Prädikanten. Über viele Jahre hinweg hatte er seinen Dienst gemeinsam mit Gertrud Beilharz geteilt. Im Jahre 1999 hörte sie altershalber auf. Seither ist Hans Steinwand der
einzige feste Organist in der Kirchengemeinde. Er wird von Meinhard Siegel sowie Marina Trick aus Dürrenmettstetten immer wieder unterstützt und seit vergangenem Herbst von Anja Heinzelmann aus Oberbrändi an seinen freien Sonntagen
vertreten. In seine Organistenzeit fiel auch die Orgelrenovierung in den Jahren 1980 und 1981. Die Begleitung des Gemeindegesanges wurde in dieser Zeit mit einer Behelfsorgel gemeistert. Die Musikwelt in der Kirche habe sich innerhalb der
vergangenen 50 Jahre sehr stark verändert. Das Gesangbuch wurde 1996 mit neuer Literatur und modernen Melodien versehen, ganz zu schweigen
von den eigenen blauen Liedordnern. Für ihn als „alten Fuchs“ und „erfahrenen Hasen“ scheint dies aber gar kein Problem zu sein, hob
Klautke hervor. Wenn musikalische Neuigkeiten aufgetaucht seien, habe sie Steinwand bis heute immer mitgetragen und mit Bravour
gemeistert. Die Kirchengemeinde sei dankbar, in den vergangenen 50 Jahren einen solch treuen Organisten gehabt zu haben und hoffe
natürlich, dass der Jubilar noch weitere Jahre sein Dienst verrichten könne. Klaute befand es als eine tolle Sache, Mitarbeiter wie ihn in
den Reihen zu haben, die sich bereits über Jahrzehnte für die Kirchengemeinde einsetzen. Über lange Jahre hinweg war Steinwand als
Kirchengemeinderat tätig und leitet heute noch den Kirchenchor. Für seine 50 Jahre lange Tätigkeit als Organist bedankte sich Tobias
Klautke recht herzlich. In den Dank schloss er auch seine Ehefrau Gerda ein, die ihm immer den Rücken frei gehalten habe und auch
vielleicht in machen Fragen immer wieder Ratgeberin gewesen sei. Klautke wünschte Hans Steinwand weiterhin flinke Finger, so dass
auch weiterhin seine gespielten Moll- und Dur-Akkorde in der Katharinenkirche erklingen können sowie Gottes Segen. Im Namen des
Kirchenbezirkes Sulz gratulierte Bezirkskantor Reinhard Bauer und verlas die Glückwünsche von Bernhard Reich als Vorsitzender für die
Bereiche „Kirchenmusikerinnen und –musiker“ sowie „Orgel“ vom Verband der evangelischen Kirchenmusik in Württemberg. Für seine 50
Jahre Dienst als Organist überreichte er Hans Steinwand eine Urkunde und gratulierte zu seinem außergewöhnlichen Jubiläum. Den
Glückwünschen schloss sich auch Pfarrer Christoph Knoke an. 50 Jahre sei eine besondere Zahl, die es zu würdigen gelte. Für diese lange
Treue bedankte sich Knoke recht herzlich. Pfarrer Knoke betrachtete die Treue nicht nur gegenüber der Kirchengemeinde oder zu
seinem Instrument, sondern auch zu Gott selbst. Er sagte ganz ausdrücklich danke, dass Hans Steinwand diese Treue, diese 50 Jahre,
bewiesen habe. Der Kirchengemeinderat sei dafür sehr dankbar, denn Organisten seien dünn gesät. Er, Knoke, habe gespürt, dass es
Hans Steinwand Freude gemachte habe. Bis heute habe er Freude und Spass an der Musik. Eigentlich könne dafür nur der Herr selber
seinen Dank aussprechen. Gemeinsam mit Tobias Klautke überreichte er Hans Steinwand einen Essens-Gutschein sowie zwei
Eintrittskarten zum Besuch eines Varieté in Stuttgart und einen Blumenstrauß an seine Ehefrau Gerda. Hans Steinwand bedankte sich für
die Auszeichnung recht herzlich und ging kurz auf die vergangenen fünf Jahrzehnte ein. Auf der Suche nach einer Vertretung für die
damalige Organistin Sofie Rothfuß wurde die Kirchengemeinde 1958 in ihm fündig. In ein paar Stunden brachte sie ihm das Nötigste
vom Orgelspiel bei. Eine Klavierausbildung hatte als 17-jähriger bereits absolviert. Als sie den Ort verließ, war er allein und wurde er ins
„kalte Wasser“ geworfen . Er bezeichnete als tolle Sache, dass mit Katrin Mutschler eine weitere Organistin gefunden werden konnte.
Nach ihrer Heirat habe die Kirchengemeinde wieder das Glück gehabt, mit Gertrud Beilharz eine Organistin zu finden. Während seiner
Bundeswehrzeit habe sie vermehrt spielen müssen. Anschließend hätten sie bis 1999 im Wechsel den Dienst versehen. Für diese
wunderschöne Zusammenarbeit bedankte sich Steinwand recht herzlich. Ebenso lag ihm das sehr gute Verhältnis mit der
Kirchengemeinde aus Dürrenmettstetten am Herzen. Nach dem Ausscheiden von Gertrud Beilharz übernahmen mit Meinhard Siegel und
Marina Trick zwei junge Organisten seine Vertretungsdienste. In der letzten Zeit war auch schon immer wieder Anja Heinzelmann aus
Oberbrändi für ihn eingesprungen. Wenn keine Freude am Orgelspielen dabei wäre, hätte er bestimmt nicht schon seit 50 Jahren
gespielt. Es gäbe jedoch ab einem gewissen Alter Situationen, wo es nicht nur reine Freude sei, sondern wo es auch zu Belastung
werden könne. Er habe versprochen, den Dienst vorübergehend auch weiterhin zu machen. Er hofft, wieder eine Lösung zu finden, dass
auch in den nächsten 50 Jahren wieder ein Organist zur Verfügung steht. Bei einem Stehempfang wurde anschließend mit einem Glas Sekt auf das Jubiläum angestoßen.
Das Bild zeigt (von links gesehen): Gerda Steinwand, Tobias Klautke, Hans Steinwand, Pfarrer Christoph Knoke und Bezirkskantor Reinhard Bauer.
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