Rückblicke


Stellungnahme von Joachim Lefévre im Hopfauer Ortschaftsrat

Verärgert regagierte in der letzten Ortschaftsratssitzung der Ortschaftsrat über die Erdauffüllungen des Reiterhofes Brachfeld. Dem Gremium lag kein Baugesuch vor und wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Der Bitte von Joachim Lefévre wurde gewährt, im Rahmen der Sitzung von dieser Woche eine Stellungnahme abzugeben. Er fühlte sich unberechtigt an den Pranger gestellt und erwartete eine Entschuldigung.

Nach Auskunft von Ortsvorsteherin Daniela Wittig haben die Angrenzer vom Gewann Dießenholz auf dem Brachfeld zwischenzeitlich ihre Erklärungen abgegeben. Die Stellungnahmen der Fachbehörden werden noch erwartet. In einem Vor-Ort-Termin machte sich gestern die Naturschutzbehörde vom Landratsamt ein Bild von der Erdauffüllung. Daniela Wittig stellte klar, dass die Entscheidung über die Baugenehmigung ausschließlich beim Stadtbauamt liege. Deshalb sei auch seitens des Ortschaftsrates kein Beschluss notwendig. Zukünftig werde der Ortschaftsrat lediglich nur noch über Baugesuche in Kenntnis gesetzt. Joachim Lefévre führte aus, dass er und seine Frau Meike überrascht waren, wie sie in der Öffentlichkeit an den Pranger gestellt worden seien, obwohl sie nichts Unrechtes getan hätten. Eine Darstellung des Ablaufes war ihm deshalb sehr wichtig und warum die ganzen Sachen so gelaufen seien. Dies war ein Punkt, der ihm sehr am Herzen lag. Lefévre forderte von dem Gremium, zuerst zu recherchieren bevor man in die Öffentlichkeit gehe. Am 12. Mai habe er erfahren, dass er eine größere Menge Erdaushub von einer Baustelle in Dornhan bekommen könne. Dies sei für sie vom Reiterhof eine Möglichkeit gewesen, einen Traum zu realisieren und das Gelände etwas anders zu modellieren um dem Anspruch an den internationalen Standard für Wettkämpfe gerecht zu werden. Darauf hin habe er das Stadtbauamt informiert. Klar sei gewesen, dass bei der Menge von bis zu 5000 Kubikmetern eine Baugenehmigung notwendig wurde. Nach Aussage des Stadtbauamtes wurde im mitgeteilt, dass die Ausarbeitung eines Verfahrensweges angestrebt wird, sofern das Landratsamt und das Landwirtschaftsamt keine Einwände hätten. Diese hatten keinerlei Einwände, da keine Nutzungsänderung vorliege, erläuterte Lefévre. Die Trainings- und Reitanlage wurde zwar modelliert, bleibe aber nach wie vor begrünt. Mit dem Stadtbauamt habe er dann weitere Absprachen getroffen wie beispielsweise die Aufnahme der Straßenwege. Nach Durchführung der Auffüllung des Geländes und der Modellierung sollte möglichst zeitnah das Baugesuch eingereicht werden. Als Abschluss sollten die Straßen und Wege wieder zurückversetzt werden. Nach dem das Landratsamt eine Bestandsaufnahme der betroffenen Straßen gemacht habe, rollten am 8. Juni die ersten Lastkraftwagen mit dem Aushubmaterial auf das Brachfeld. Am 10. Juni gingen auf dem Hopfauer Rathaus die ersten Anfragen ein, was auf dem Brachfeld überhaupt passiere. Bis dato habe er sich absolut an die Absprachen mit dem Stadtbauamt gehalten und am 21. Juni das Baugesuch auf dem Sulzer Rathaus abgegeben. Bereits am 29. Juni wurde mit den Reparaturarbeiten der Feldwege und am 6. Juli mit der Kreisstraße begonnen. Er fühlte sich deshalb etwas befremdet, als er in der Tageszeitung über die Diskussion im Ortschaftsrat Kenntnis nahm, dass alles ohne Genehmigung stattgefunden habe. Joachim Lefévre fühlte sich deshalb an den Pranger gestellt. Angesichts der Absprachen sei die Aussage des Ortschaftsrates unkorrekt. Er forderte deshalb die Räte auf, dazu Stellung zu nehmen und erwartete eine Entschuldigung. Zudem solle das Gremium bei der ganzen Geschichte einmal darüber nachdenken, wie weit man sich überhaupt aus dem Fenster lehnen und wer mit Steinen werfen dürfe, wenn man selbst im Glashaus sitze. Mit der Aussage zielte er auf Ortschaftsrat und Landwirt Hans-Georg Ruoff ab. Lefévre verwies dabei auf den Zustand der Wege und Straßen mit dem kaputten Banketten nach landwirtschaftlichen Einsätzen. Er glaube kaum, dass danach jemand durch die Gegend laufe und sich darum kümmere. Ortsvorsteherin Daniela Wittig räumte ein, dass die Diskussion an diesem Abend im Ortschaftsrat wohl anders verlaufen wäre, wenn alle diese Punkte und Absprachen bekannt gewesen wären. Rolf Springmann machte deutlich, dass es keine Absicht war jemand an den Pranger zu stellen, sondern aufzuzeigen, dass die Baumaßnahme erst nach dem Abschluss genehmigt werden soll. Der zuständige Naturschutzbeamte habe von der Sache aus der Zeitung erfahren und sei darüber empört gewesen, informierte Springmann. Für seine gemachte Aussage müsse er sich nicht entschuldigen, weil er niemand beleidigt habe. Es sei ein ungewöhnliches Verfahren, wenn man den Bauantrag erst einreiche, wenn die Maßnahme fertig sei. Seiner Ansicht nach habe das Stadtbauamt mündlich viel zu viel zugestanden. Gestunken habe dem Ortschaftsrat auch, dass die Reklamationen auf dem Hopfauer Rathaus eingingen, obwohl man hier noch gar nichts von der Sache wusste. Der Informationsweg der Behörden und Gremien sei eine Sache. Deshalb könne er auch nichts dafür, wenn die Informationen nicht laufen, führte Lefévre aus. Er habe alles erfüllt, was die Behörden von ihm verlangten. Ortschaftsrat Thomas Mutschler wollte keine Schuldzuweisungen an das Stadtbauamt, die Gemeinde oder das Landratsamt machen. Die Sache sei von beiden Seiten schlecht gelaufen. Uwe Vincon bewertete die Verwaltungswege als zu lang. An Joachim Lefévre richtete er die Kritik, dass vom Entschluss der Modellierung des Geländes bis zur Anfuhr des Erdaushubes genügend Zeit gehabt hätte, seinen Informationspflichten nachzukommen. Für den Groll des Ortschaftsrates bat er um Verständnis, da das Gremium erst nach Abschluss der Arbeiten informiert wurde.

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