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Generationswechsel im Lesestüble

Nach 21 Jahren gaben Gertrud Höhn und Ilse Knöpfle die Leitung des Lesestübles in jüngere Hände ab. Mit viel Herzblut hatten sie zusammen mit Gisela Walter 2003 den Bücherverleih im Rathaus ins Leben gerufen.

Angelika Raible sprach bei ihrer Begrüßung der Gäste im vollbesetzten Lesestüble vom Rathaus von einem ganz besonderen und historischen Tag, der in die Geschichte Hopfaus eingehe. Die lange Zeit von 21 Jahren Lesestüble müsse gefeiert und die „Lesestüble-Damen“ Gertrud Höhn und Ilse Knöpfle gebührend in ihre Rente verabschiedet werden. Darauf wurde mit einem Glas Sekt angestoßen. In Versform erinnertenihre Nachfolgerinnen Angelika Raible, Margit Kümmerle und Angela Schmid an die Anfänge des Lesestübles und an die vergangenen Jahre. Nun dürften die Frauen von ihrer Leitung im Lesestüble Abschied nehmen und ihr Werk vertrauensvoll in ihre Hände legen. Angela Schmid versprach, das Lesestüble in ihrem Sinne weiterzuführen und auszubauen.

Gertrud Höhn blickte mit etwas Wehmut auf das Frühjahr 2003 und die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück. Zusammen mit Gisela Walter hatte siedamals die Idee, in Hopfau eine kleine Leihbücherei einzurichten. Beweggründe waren das fehlende Freizeitangebot für ältere Mitbürger und der weite Weg nach Sulz zur Bücherei. Für die Hopfauer Einwohner sollte wieder Lesestoff zur Verfügung gestellt werden und zwar für alle, vom Kind bis zum älteren Menschen. Spontan schloss sich den beiden Frauen auch Ilse Knöpfle an. Gerne stellte die Ortschaftsverwaltung auf Anfrage und Bitte der drei Rentnerinnen den leerstehenden Raum vom ehemaligen Grundbuchamt im Erdgeschoss vom Rathaus unentgeltlich zur Verfügung. Der Weg für das Lesestüble war somit frei. Regale für die Bücher waren noch vorhanden. Tische und Stühle sowie Teppiche für den Boden brachten die Frauen von zu Hause mit. Später kam auch noch der Raum von der ehemaligen Kochschule hinzu. Die dafür benötigten Regale wurden von den Männern der drei Frauen gefertigt und aufgestellt. Durch Bücherspenden aus dem Privatfundus der drei Frauen und aus der Bevölkerung kamen für die Erstausstattung über 300 Bücher zusammen. Am 26. März 2003 wurde das „Hopfauer Lesestüble“ mit seinem kostenlosen Bücherverleih eröffnet und stieß auf reges Interesse. Das Lesestüble diente ganz nebenbei auch als Treffpunkt für hautsächlich ältere Mitbürger um ein Schwätzchen zu machen und eine Tasse Kaffee zu trinken. Früher sei viel mehr gelesen worden, erinnerte Höhn und der Bücherverleih lief gut. In den letzten Jahren wurde es im Lesestüble aber immer ruhiger. Vor fünf Jahren ist Gisela Walter nach Bayern umgezogen. Für sie sprang Doris Wössner ein, musste aber aus gesundheitlichen Gründen wieder aufhören. Nach über 20 Jahren sei es Zeit für eine Veränderung geworden, führte Getrud Höhn aus. Zukünftig wird das Lesestüble als „Lesestüble-Treff“ einmal monatlich geöffnet sein. Bücher können auch weiterhin ausgeliehen werden. Zur Unterhaltung und Kurzweil wird miteinander gesungen, gespielt und bei Kaffee und Kuchen einfach nur „geschwätzt“. Eingeladen ist die ganze Einwohnerschaft. Mit einem Blumenbukett als kleinem Dankeschön wurden die Frauen verabschiedet. Mit Blumen bedankte sich auch Ortsvorsteher Thomas Mutschler bei Gertrud Höhn und Ilse Knöpfle für die jahrzehntelange engagierte Arbeit. Nun gehe eine Ära zu Ende. Ein Stiefmütterchen in einer Tasse mit dem Hopfauer Wappen hatte der Ortsvorsteher für die neuen Leiterinnen parat.

Das Bild zeigt (von links gesehen) Margit Kümmerle, Gertrud Höhn, Angelika Raible, Ilse Knöpfle, Angela Schmid und Ortsvorsteher Thomas Mutschler.

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