Rückblicke
Ortschaftsrat über nachträgliches Baugesuch verärgert
Zurückgestellt hat der Ortschaftsrat die Baugenehmigung von Joachim und Meike Lefévre vom Reiterhof Brachfeld zur Änderung einer Pferdesport-Trainingsanlage nach
internationalem Regelwerk. Zum Ärgernis der Ortschaftsräte wurde das Gelände im Gewann Dießenholz bereits mit 4000 Kubikmeter Boden aufgefüllt und modelliert.
Die Brisanz bei dem Baugesuch sei, dass die Maßnahme bereits ausgeführt wurde, erläuterte Ortsvorsteherin Daniela Wittig ihren
Ortschaftsräten. Diese Vorgehensweise befand sie für nicht ganz in Ordnung. Joachim Lefévre hatte das Vorhaben nach ihren
Recherchen mit Michael Gunesch vom Stadtbauamt abgesprochen. Im Zuge der Erdauffüllung um Fronleichnam habe sie Joachim
Lefévre auf die Baumaßnahmen angesprochen. Er habe ihr bestätigt, dass ein Baugesuch nachgereicht werde, was nun auch der Fall
sei. Angesichts der bewegten Erdmengen hätte das Baugesuch ihrer Ansicht nach jedoch bereits im Vorfeld eingereicht werden
müssen. Nach Rücksprache mit Michel Gunesch sei das Bauvorhaben genehmigungsfähig. Rolf Springmann fühlte sich vor vollendete
Tatsachen gestellt und machte aus seinem Unmut keinen Hehl. In dem vorgelegten Plan sind die einzelnen Hindernisse des Parcours
aufgeführt. Hans-Georg Ruoff fragte in die Runde, ob jeder Ortschaftsrat gesehen habe, um was es konkret gehe und schlug vor, vor
einer Abstimmung eine Besichtigung vor Ort vorzunehmen. Rechtlich sei nach Aussage von Stadtrat Rolf Springmann nichts zu machen,
es gehe lediglich um die Vorgehensweise. Ruoff monierte, dass keine Angaben über die Menge der aufgefüllten Erde in dem Baugesuch
gemacht werden. Seinen Informationen nach wurden 60 Ladungen Aushubmaterial von einer Baustelle in Dornhan auf das Brachfeld
gekarrt. Bei der Menge handle es sich um rund 4000 Kubikmeter Erde mit der das ganze Tal aufgefüllt worden sei. Genehmigungsfrei
seien lediglich 200 Kubikmeter. Wenn jeder im Dorf oder Stadtgebiet so vorgehe, ändere sich die Landschaft brutal. Durch die
schweren Fahrzeuge seien die Feldwege total zerstört worden. Auch die enge Straße zwischen Dornhan und dem Brachfeld wurde in
Mitleidenschaft gezogen. Das Landratsamt habe bereits Kenntnis davon und die Schäden besichtigt. Andreas Höhn sieht durch die
Maßnahme einen massiven Eingriff ins Landschaftsbild. Nach Information von Daniela Wittig wurde bereits damit begonnen, die
Feldwege wieder herzurichten. Gespannt ist Hans-Georg Ruoff, ob die ramponierte Straße nach Bettenhausen wieder eine
Spritzteerung erhält. Beschlossen wurde von den Ortschaftsräten, die Entscheidung über die Baugenehmigung zu vertagen. Bis zur Abstimmung kann sich somit jeder Ortschaftsrat selbst ein Bild von den Baumaßnahmen machen.
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