Rückblicke


Rolf Bucher stellt Wildbienenhaus im Dobeltal

Ein Wildbienenhaus ziert seit einigen Wochen den Wanderparkplatz im Dobeltal. Ortschaftsrat und Zimmermann Rolf Bucher hat mit dem schmucken Häuschen optimale Nisthilfen für zahlreiche Wildbienenarten geschaffen. Die Brutplätze wurden bereits gut angenommen.

Bei Wanderungen in verschiedenen Gegenden hatte Rolf Bucher immer wieder Wildbienenhäuschen am Wegesrand gesehen, die schließlich sein Interesse weckten. Eine Reihe von Informationen über Wildbienen sammelte er im Internet und Fachzeitschriften. Die unter Naturschutz stehenden Wildbienen sind in der Regel weniger bekannt als die Honigbiene. Dies liegt vor allem daran, weil sie durch ihre Ähnlichkeit mit Honigbienen oder Wespen leicht verwechselt werden. Im Gegensatz zu den Honigbienen gründen sie keine „Völker“ und leben alleine. Aus diesem Grund werden sie auch als Einsiedlerbienen bezeichnet. Von den 434 in Baden-Württemberg nachgewiesenen Arten sind 25 bereits ausgestorben, über 200 Arten sind mehr oder weniger stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Die Hauptgründe für diesen starken Rückgang sind die Zerstörung der Nistplätze und die Verminderung des Nahrungsangebotes in Folge intensivierter Landwirtschaft oder Änderung der Nutzung der Landschaft durch Monokulturen wie beispielsweise der Maisanbau. Wiesen kommen nicht mehr zum Blühen, sondern werden bereits vorher abgemäht. Wildblumen sind kaum noch auf den Wiesen zu sehen Alte Fachwerkhäuser mit Lehm und Holz als Brutplätze oder Bauerngärten gibt es immer weniger.Die Wildbienen zählen zu den Hauptbestäubern heimischer Obstbäume, Sträucher, Kräuter und Blumen. Aus diesem Grund kommt ihnen auch eine große ökologische Bedeutung zu. Einsiedlerbienen (und Hummeln) sind für den Naturhaushalt unverzichtbar, da sie im Gegensatz zur Honigbiene viele kleine und verstreut wachsende Pflanzen bestäuben. Mehr als 80 Prozent aller heute existierenden Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung der Bienen (Wild- und Honigbienen) angewiesen, um Samen und Früchte bilden zu können. Im Dobeltal am sonnigen Wanderparkplatz hat Rolf Bucher für sein Wildbienenhaus einen geeigneten Platz gefunden. Auf der Vorderseite des überdachten Häuschens ist eine Informationstafel mit allem Wissenswerten über die Bienen angebracht. Sie enthält auch eine Anleitung zum Bau von Nisthilfen, die fast in jedem Garten gebaut werden können. Günstig sind sonnige, wind- und regengeschützte Stellen. Auf der Rückseite befinden sich verschiedene Abschnitte von Laub-, Fichte- und Tanneholz mit eingebohrten Löchern sowie Schilf. In Lehm und Backsteinen finden Mauerbrüter ihren Brutplatz. Die Löcher sind bereits zum Teil gefüllt und versiegelt. Die verschiedenen Arten brüten zu unterschiedlichen Zeiten. Der Mensch braucht vor Wildbienen keine Angst zu haben, denn sie sind harmlos und stechen nicht, erklärt Bucher. In früheren Zeiten wurde der Bau von Nisthilfen gefördert, zwischenzeitlich aber gestrichen. Dies spielte bei dem naturverbundenen und gelernten Zimmermann jedoch keine Rolle. Die anfallenden Kosten hatte er aus eigener Tasche bezahlt. Ortsvorsteherin Daniela Wittig bedankte sich im Namen der Ortschaftsverwaltung bei Rolf Bucher für seine Aktion und hofft auf Nachahmer.

Das Bild zeigt Rolf Bucher mit seinem Wildbienenhaus

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